Graz Schlossberstiege

Schlossbergstiege Graz

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Die Schlossbergstiege Graz – Ein Aufstieg mit Geschichte

Mitten in Graz windet sich eine imposante Stiege den Schlossberg hinauf – die Schlossbergstiege. Ihre 260 Stufen schlängeln sich im Zickzack den steilen Felshang empor und führen direkt zum Wahrzeichen der Stadt, dem Uhrturm. Doch diese Treppe ist weit mehr als nur ein praktischer Weg zur Spitze des Schlossbergs. Ihre Geschichte reicht zurück bis in die Zeit des Ersten Weltkriegs und erzählt von harter Arbeit, politischen Diskussionen und beeindruckender Baukunst.

Neben der Schlossbergstiege gibt es auch noch zahlreiche andere Möglichkeiten, um zum Uhrturm zu gelangen. Hier erfährst du, wie man am besten zum Grazer Uhrturm kommt!

Die Entstehung in schwierigen Zeiten

Erste Pläne für die Schlossbergstiege gab es bereits im Jahre 1877. Der Bau der Schlossbergstiege begann allerdings erst 1914 – ausgerechnet zu Beginn des Ersten Weltkriegs – nach den Plänen von Ludwig Muhry. Während Graz die ersten Auswirkungen des Krieges spürte und viele Männer an die Front zogen, beschloss der Gemeinderat , ein ambitioniertes Bauprojekt umzusetzen. Getrieben wurde das Projekt vor allem durch den Kommerzialrat Johann Wiedner. Die Stiege sollte nicht nur einen leichteren Zugang zum Schlossberg und dem Grazer Uhrturm bieten, sondern auch ein Symbol für den unerschütterlichen Geist der Stadt sein. Gebaut wurde sie zunächst von Pionieren des k.u.k. Inf.-Reg. 27, später von russischen Kriegsgefangenen, die in großer Zahl in Graz interniert waren.

Für den Bau der Schlossbergstiege mussten die Arbeiter zunächst die massiven Felsen ohne existierenden Weg überwinden und konnten dann erst nach und nach die Treppe errichten. Zum Schutz der unterhalb der Schlossbergstiege liegenden Gebäude mussten zahlreiche Sicherungsbauten errichtet werden. Eröffnet wurde die Schlossbergstiege schließlich am 1. Juni 1918 durch den damaligen Bürgermeister Mag. Adolf Fizia.

Die Schlossbergstiege mit dem Uhrturm Graz
Die Schlossbergstiege mit dem Uhrturm Graz

Vom „Russensteig“ zum „Kriegssteig“

Die Beteiligung russischer Gefangener an den Bauarbeiten führte dazu, dass die Schlossbergstiege im Volksmund schnell den Namen „Russensteig“ erhielt. Doch nach dem Krieg fürchteten die Behörden revolutionäre Strömungen unter den ehemaligen Kriegsgefangenen und entschieden sich, den Namen offiziell in „Kriegssteig“ zu ändern. Trotz mehrfacher Versuche, die Bezeichnung in „Friedenssteig“ umzuwandeln, blieb der Name bis heute bestehen. Auch wenn die Bezeichnung „Kriegssteig“ nach wie vor im amtlichen Stadtplan zu finden ist, nennen viele Einheimische sie inzwischen schlicht Schlossbergstiege.

Schlossbergstiege und Schlossbergsteig

Genau genomme, wird nur die in den Fels gebaute Treppe im unteren Teil als Schlossbergstiege bezeichnet. Diese ist etwa nur 80 Meter lang und überwindet ca. 30 Höhenmeter. Dabei werden tatsächlich nur die 5 steineren Treppenläufe in der Felswand, die direkt am Schlossbergplatz beginnen, Schlossbergstiege genannt. Der gesamte Weg hingegen vom Schlossbergplatz bis zum Uhturm Graz ist der Schlossbergsteig.

Jedoch hat es sich im Volksmund eingebürgert, den gesamten Weg vom Uhrturm bis zum Schlossbergplatz der Einfachkeit halber als Schlossbergstiege zu bezeichnet. Deshalb wird meist nur von der Schlossbergstiege gesprochen, auch wenn der ganze Steig gemeint ist. Dies wird inzwischen auch schon von offiziellen Stellen so praktiziert, weshalb auch in diesem Artikel die Grenzen zwischen Schlossbergsteig und Schlossbergstiege fließend sind.

Die Schlossbergstiege ist direkt in den Felsen gebaut
Die Schlossbergstiege ist direkt in den Felsen gebaut

Daten und Fakten zur Schlossbergstiege Graz

  • Anzahl der Stufen: 260
  • Erbauung: 1914–1918
  • Eröffnet: 1. Juni 1918
  • Höhenunterschied: ca. 66 Meter
  • Länge der Stiege: ca. 220 Meter

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Um deinen Ausflug zum Grazer Uhrturm zu einem echten Erlebnis zu machen, informiere dich gleich noch über wichtige Fragen wie Preise und Öffnungszeiten. Außerdem erfährst du wo du am besten parkst und wie du deine Anfahrt am besten gestaltest. Hier alle wichtigen Informationen:
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Eine architektonische Meisterleistung

Die Schlossbergstiege fügt sich harmonisch in den Fels des Grazer Schlossbergs ein. Die Stiege wurde mit ihren 5 Treppenäufen direkt in den fast senkrechten Fels unterhalb des Uhrturms gebaut. Das lässt die Schlossbergstiege besonders spektakulär erscheinen, wie sie beinahe an der Felswand zu kleben schein. Ihre massiven, gemauerten Bögen verleihen ihr ein fast wehrhaftes Aussehen, das an alte Verteidigungsanlagen erinnert. Die atemberaubende Integration der Schlossbergstiege in den Fels, die bis heute immer noch genau so steht wie vor über 100 Jahren, zeigt außergewöhnliche Meisterleistung der Bauherren und Arbeiter während des ersten Weltkriegs.

Die geschickte Führung der Treppe sorgt dafür, dass immer wieder neue, spektakuläre Ausblicke auf die Stadt und die umliegende Landschaft entstehen. An der Treppe sind auch zahlreiche Laternen angebracht, die die Schlossbergstiege in der Nacht und in der Dämmerung beleuchten. Dadurch kann die Stiege auch bei Nacht sicher begangen werden. Besonders im Morgen- oder Abendlicht bietet sich hier ein faszinierendes Panorama, das Besucher und Einheimische gleichermaßen begeistert.

Die Schlossbergstiege ist nachts beleuchtet
Die Schlossbergstiege ist nachts beleuchtet

Öffnungszeiten und Preise der Schlossbergstiege Graz

Die Grazer Schlossbergstiege ist ein normaler öffentlicher Weg, der von jedem begangen werden kann. Für die Begehung der Stiege fallen keine Preise und Gebühren an! Sowohl von oben vom Uhrturm als auch von unten vom Schlossbergplatz ist die Treppe frei zugänglich.

Die Schlossbergstiege hat auch keine speziellen Öffnungszeiten. Als normaler Weg ist sie das ganze Jahr jeden Tag rund um die Uhr geöffnet. Beachte jedoch, dass die Stiege im Winter bei Ruschgesfahr durch Eis und Schnee aus Sicherheitsgründen vorübergehend geschlossen werden kann. Auch Reperaturarbeiten oder Landschaftspflege können die Begehung zeitweise verhindern.

Die Öffnungszeiten und Preise des Uhrtrum Graz und wo du am besten beim Uhrturm parken kannst, findest du hier.

Wo startet die Schlossbergstiege?

Am Ende des Schlossbergplatzes unterhalb des Uhrturms direkt am Fels des Schlossbergs startet die Schlossbergstiege. Diese endet, wie oben näher beschrieben, nach etwa 80 Metern und der Weg nach geht dann als Schlossbergsteig weiter. Gekennzeichnet ist das Ende der Schlossbergstiege durch ein steinernes Tor, das bei Bedarf mit einem Metallgitter verschlossen werden kann, um die Treppe zu sperren.

Von oben vom Uhrturm startet der Schlossbergsteig direkt am Platz des Uhrturm hinter dem Uhrturm in Richtung der Mur. Von dort gelangst du über den Weg in mehreren Serpentinen bis zum Tor der Schlossbergstiege, welche auch Teil des Schlossbergsteigs ist. Allerdings kannst du vom Uhrturm auch zuerst in Richtung Altstadt zur Bürgerbastei in dem Herbersteingarten herabsteigen. Von der Bürgerbastei führt dich ein Weg durch einen gemauerten Tunnel und über mehrere Treppen und Wege nach unten zum Tor, an dem die Schlossbergstiege eigentlich beginnt. Dort siehst du auch die Abzweigung des Schlossbergsteigs.

Blick von der Schlossbergstiege auf den Schlossbergplatz
Blick von der Schlossbergstiege auf den Schlossbergplatz

Weiter nach oben auf zum Uhrturm

Über den Schlossbergsteig

Nachdem du von untern hinauf das Ende der Schlossbergstiege erreicht hast, gabelt sich der Weg in zwei Abzweigungen. Nach links geht es weiter über den Schlossbergsteig nach oben. In mehreren Serpentinen führt dich der leicht ansteigende Weg zum Uhrturm. Die Bezeichnung Steig mag villeicht alpinen Charakter vermitteln, jedoch ist der Schlossbergsteig eher ein schmaler Weg, der gefahrlos und ohne besondere Ausrüstung begangen werden kann. Diese Variante ist die schnellere und auch direktere als die über die Bürgerbastei. Oben kommst du dann direkt hinter dem Uhrturm, auf dem kleinen Platz des Uhrturms heraus.

Über die Bürgerbastei

Vom Tor aus geht es nach rechts über weitere kleine Treppen und Wege hinauf Richtung Uhrturm. Zum Teil sind die Treppen durch eigene Mauern abgestützt, was den Charakter der damaligen Festung erinnert. Die Wege sind hier nicht geteert sondern geschottert. Allerdings befindest du dich hier nicht mehr direkt in der Felswand, sondern bist vom Grün des Schlossbergs umgeben. An diesen sonnigen Hängen wurde früher im 17. Jahrundert auch Wein auf dem Schlossberg angebaut. Heute wachsen in dem milden, südländischen Klima der Hänge Zitronen- und Feigenbäume, sowie Granatapfelstäucher und andere mediterrane Gewächse. Auf dem Weg laden auch immer wieder Bänke zur Rast ein. Ein genauerter Tunnel führt dich schließich zur Bürgerbastei unterhalb der Uhrturms, in der sich auch der Herbersteingarten befindet. Von der Bürgerbastei gelangst du ebenfalls in wenigen Schritten über einige Treppen zum Uhrturm.

Über die Schlossbergstiege auf den Schlossberg und zum Uhrturm

Vom Schlossbergplatz am Rande der Grazer Altstadt führt die Schlossbergstiege direkt entlang der steilen Felswand zum Wahrzeichen der Stadt Graz, dem Uhrturm, hinauf. Der Uhrturm is bereits vom Schlossberplatz aus zu sehen und liegt direkt darüber. Von der Altstadt aus ist die Schlossbergstiege der kürzeste und direkteste Weg auf den Schlossberg hinauf und auch zum Uhrturm. Die Schaffung dieser direkten Verbindung von der Altstadt zum Uhrturm, war auch einer der primären Ziele der damaligen Bauherren. Die Stiege ist jedoch nur eine von vielen Varianten, um auf den Schlossberg zu kommen, aber sicherlich die spektakulärste. Finde hier für dich den besten Weg, wie du am besten zum Uhrturm kommst!

Blick von der Bürgerbastei auf den Uhrturm Graz
Blick von der Bürgerbastei auf den Uhrturm Graz

Auf dem Weg nach oben kommst du auf der Schlossbergstiege Graz immer wieder auf kleine Plattformen, die zum Rasten einladen. Von diesen hast du eine wunderbare Aussicht auf die Stadt Graz. Je nachdem auf welcher Höhe du dich gerade befindest, erlebst du die Stadt aus verschiedenen Blickwinkeln und Perspektiven. Während du die Treppe zum Uhrtrum hinaufsteigst, bekommst du außerdem die Kanonenbastei, sowie die Bürgerbastei am Uhrturm mit dem Herbersteingarten zu sehen.

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